These
Die Installation greift das Thema der unterirdischen und damit unsichtbaren Energieversorgung auf. Sie ist davon inspiriert, dass die Zufuhr der Energie kaum wahrnehmbar ist, da sie im Boden verläuft: Wasser, Strom, Kommunikation, Gas… alles wird unterirdisch verlegt. Die Installation macht dieses versteckte System sichtbar, indem Öffnungen im Boden entstehen, welche mit begehbarem Glas abgedeckt sind. Energie ist eines der wertvollsten Güter unserer heutigen Zeit. Deshalb werden für die Rohre, Leitungen und anderen Elemente hochwertige Materialien benutzt oder mit spezieller Technik versehen. So findet sich beispielsweise ein Rohr, inspiriert von einer Wasserleitung, als vergoldetes Edelstahlrohr in der Installation wieder.
Prozess
An besonders hellen und sonnigen Tagen spiegelt die Installation den Himmel durch die reflektierenden Glasoberflächen wider. Nachts, oder wenn es dunkler ist, erscheint die „Unterwelt“… zu diesen Zeitpunkten wird mit Licht gearbeitet. Da der Innenhof so gut wie das ganze Jahr über im Schatten liegt, findet sich hier die Möglichkeit, Beleuchtung einzusetzen. Die rechteckigen Öffnungen und die sich darin befindlichen Elemente werden illuminiert. Dies führt – neben der Fernwirkung bei Dunkelheit – auch zu einem weiteren Effekt: die begehbaren Glasflächen sind von innen mit einer reflektierenden Folie beklebt und die untere Fläche ist verspiegelt. So entsteht ein sogenannter „Infinity Mirror“, der den Betrachtenden den Eindruck vermittelt, in ein unendliches Loch zu blicken. Das in der Öffnung befindliche Element wiederholt sich damit auch ins Unendliche. So spielt die Installation mit der Frage, wie endlich unsere Energieversorgung wirklich ist und durch den Einsatz von hochwertigen Materialien, Licht- und Wasserspielen unterstreicht sie die Wertigkeit von Energie.
Potential
Viele der Elemente in diesen Öffnungen sind in Bewegung: Wasserdampf steigt auf und wird von LEDs beleuchtet; nach dem Prinzip der Lavalampe treibt gefärbtes Wachs in Form von beweglichen Bällen in ständiger und langsamer Bewegung auf und ab; LEDs, die durch transluzente Rohre gelegt sind, deuten eine Strömung an, winzige Wellen entstehen durch ein Tropfsystem auf einer Wasseroberfläche oder eine große Luftblase steigt in einer mit Flüssigkeit gefüllten Öffnung immer wieder auf.
Auch wird mit den Elementen selbst und Ihrer „Sinnhaftigkeit“ gespielt – so verknoten sich manche Rohre zu unmöglichen Verbindungen oder führen zurück zu ihrem Ursprung. Damit wird einerseits auf die Komplexität der Energieversorgung hingewiesen und andererseits entsteht auch eine humorvolle Leichtigkeit. Genaue Beschreibungen der einzelnen Öffnungen und ihr Aufbau sind den Darstellungen zu entnehmen.
Ähnlich wie bei Öffnungen im Straßenbau entstehen auch hier an manchen Stellen hölzerne „Stützwände“, die bei realen Straßenbauöffnungen vor einer Verschüttung bewahren sollen. Hier liegt auf diesen hölzernen Vertikalen eine breite Holzsitzfläche, die aus Robinie besteht und damit besonders witterungsbeständig ist. Auch hier werden hochwertigere Materialien und Verarbeitungen im Gegensatz zu einer realen Baustelle gewählt. Die Sitzbank lädt die Betrachtenden zum Verweilen ein, um die verschiedenen Bewegungen von Licht, Wasser und Wärme zu beobachten – sei es zum Feierabend, in der Mittagspause oder als Wartebereich für Gäste. So wird die Energie selbst zur Kunst.
Das ganze zusammenhängende Bild dieser Installation erschließt sich bei der Ansicht aus den oberen Stockwerken. Das Wechselspiel von Licht und Form fügt sich hier zu einem Gesamtbild, während beim Verweilen auf der unteren Etage einem nur Aspekte – dafür mit spielerischen Details – eröffnet werden.






